proyecto MIRIAM
proyecto para la promoción intelectual de la mujer bildungsprojekt zur frauenförderung
Unsere Projekte
Stipendienprogramm für Frauen in Nicaragua - Landgemeinden im Norden von Chinandega
Das Universitäts-Stipendienprogramm von MIRIAM wurde 1989 in Nicaragua gegründet und 1996 auf Guatemala ausgeweitet. In über 30 Jahren seines Bestehens hat MIRIAM insgesamt bereits 521 Stipendien an Frauen vergeben, davon 305 in Nicaragua und 216 in Guatemala. 304 Studentinnen haben bis Ende 2019 ihr Universitätsstudium oder ihre Fachausbildung erfolgreich abgeschlossen, davon 195 in Nicaragua und 109 in Guatemala. Rund 90% von ihnen haben eine hoch qualifizierte Arbeit gefunden und motivieren und stärken heute andere Frauen, ihr Recht auf ein Leben mit Bildung und ohne Gewalt und Rassismus durchzusetzen. Derzeit werden jährlich rund 20 Stipendiatinnen und Diplomandinnen in Nicaragua und 50 in Guatemala unterstützt.
Zum Stipendienprogramm in Guatemala, siehe den folgenden link
Projektziel: Förderung der höheren Bildung von jungen Frauen aus ländlichen Gemeinden und ihrer Ausbildung zu Promotorinnen für Gewaltprävention.
MIRIAM unterstützt junge Frauen mittels eines monatlichen Stipendiums, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation keine Chance hätten, ein Universitätsstudium zu absolvieren. Sie sollen weiters eine klare Vorstellung von ihrer beruflichen Zukunft haben und sozial engagiert sein, damit sie später als berufliche Fachkräfte in der Gesellschaft als Multiplikatorinnen wirken können.
Die Stipendiatinnen werden von der lokalen Koordinatorin betreut. Sie steht ihnen für alle Frage des Studiums oder bei persönlichen Problemen zur Seite und begleitet sie auch bei ihrem verpflichtenden – frei gewählten – sozialen Engagement z.B. in einem Kindergarten, Lernhilfe an einer Schule, einem Gesundheitszentrum oder als Assistentin der Anwältinnen und Psychologinnen im Frauenrechtsprojekt von MIRIAM, sowohl in einem der beiden Projektbüros als auch bei den Bildungsveranstaltungen in den Dörfern “visiteos“.
Die lokale Koordinatorin ist auch für die Durchführung der begleitenden Seminare zur Persönlichkeitsbildung, Gleichberechtigung, Frauenrechte, Gesetze zum Schutz von Frauen und Kindern, Gewaltprävention und verschiedene sozialpsychologische Themen verantwortlich. In diesen monatlichen, begleitenden Seminaren werden die Stipendiatinnen zu Promotorinnen für Gewaltprävention ausgebildet, die als Multiplikatorinnen in ihrer Gemeinde oder ihrem sozialen Umfeld tätig sind, kleinere Workshops und Vorträge halten, über die Arbeit von MIRIAM informieren und gut verständliches Informationsmaterial an die TeilnehmerInnen austeilen.
Förderung einer umfassenden Strategie zur Gewaltprävention und zur Stärkung der Rechte von Frauen, Kindern und Jugendlichen in sechs ländlichen Gemeinden im Norden von Chinandega
Projektziel: Förderung und Stärkung der Rechte von Frauen, Kindern und Jugendlichen auf ein Leben in Würde mit Bildung, ohne Gewalt und Diskriminierung.
Die Anwältinnen und Psychologinnen der beiden Projektteams von Somotillo und Villanueva führen jährlich über 160 Workshops und Vorträge für 3.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch. Die Workshops finden an Schulen für SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen, in Gesundheitszentren, bei Dorfversammlungen, Treffen von GesundheitsbrigadistInnen und RechtshelferInnen auf Gemeindeebene statt.
Diese Bildungsveranstaltungen vermitteln den TeilnehmerInnen sozialpsychologische und rechtliche Kenntnisse über innerfamiliäre und sexuelle Gewalt, Menschenhandel, Gesetze zum Schutz von Frauen, Kindern und Jugendlichen und die Möglichkeiten ihrer Durchsetzung. Besonderes Augenmerk wird auf Sensibilisierung und Strategien zur Gewaltprävention in der Familie und im sozialen Umfeld wie Schule und Gemeinde gelegt.
Die mittels Fachseminaren speziell ausgebildeten Anwältinnen und Psychologinnen führen jährlich rund 4.000 Rechtsberatungen und 1.500 psychologische Betreuungen durch. Davon sind 62% Frauen und Mädchen und 38% Männer und Burschen.
Schwerpunkte der Rechtsberatungen für Frauen, Kinder und Jugendliche umfassen Fälle von innerfamiliärer und sexueller Gewalt, Scheidungen, Anerkennung der Vaterschaft und insbesondere das Durchsetzen von Unterhaltszahlungen bzw. Sorgerechtsansprüchen zu Gunsten der allein erziehenden Mütter und ihrer Kinder. Konflikte werden versucht, durch Mediationen und Schlichtungsverfahren in den beiden Projektbüros in Somotillo und Villanueva zu lösen. Ist dies nicht möglich, so wird von der betroffenen Frau Anzeige beim Bezirksgericht erstattet, wobei sie von der MIRIAM-Anwältin begleitet wird.
Die Psychologinnen von MIRIAM bieten vielen Frauen, Kindern und Jugendlichen psychologische Betreuung und therapeutische Unterstützung zur Traumabewältigung nach oft jahrelangen Gewalterfahrungen. Weiters werden auch Kinder und Jugendliche bei Lernschwierigkeiten, Verhaltensproblemen aufgrund emotionaler und familiärer Konflikte u.Ä. unterstützt.
Im Rahmen der „interinstitutionelle Koordination“ werden verschiedene Aktivitäten auf Gemeindeebene und Weiterbildungsveranstaltungen zu projektspezifischen Themen an Schulen, Bezirksgerichten und Gesundheitsposten usw. durchgeführt.
Ein Tor in die Zukunft für Frauen – Neue Lebensprojekte "Proyectos de Vida" für Frauen mit Gewalterfahrungen
Ziel des Projekts ist die Unterstützung und Begleitung von Frauen und Mädchen, die Überlebende innerfamiliärer oder sexueller Gewalt sind, beim Aufbau neuer Lebensprojekte “Proyectos de Vida“ durch Förderung ihrer Berufsbildung, Stärkung ihres Empowerments und bei der Bewältigung ihrer traumatischen Erfahrungen.
In Nicaragua werden jährlich 16 Frauen und Mädchen aus dem armen Stadtviertel “Memorial de Sandino“ in Managua sowie aus ländlichen Gemeinden von Villanueva mit einem Stipendium für die Absolvierung eines einjährigen berufsbildenden Kurses in Bäckerei, Konditorei, bzw. der Herstellung von Festartikel unterstützt.
Es besteht Nachfrage für diese Art von Kleinunternehmen, die den Absolventinnen ein eigenes Einkommen und damit Unabhängigkeit ermöglichen.
Die Stipendiatinnen nehmen des Weiteren an monatlichen begleitenden Workshops über verschiedene Themen wie Gender, Gewalt gegen Frauen, Kinder und Jugendliche sowie Gewaltprävention, Frauenrechte, Selbstbewusstsein, Kommunikation, Grundlagen von Kleinunternehmen und Kostenkalkulation teil. Die Psychologinnen von MIRIAM unterstützen mittels Einzeltherapien und der Leitung von Selbsthilfegruppen die schrittweise Aufarbeitung von Gewalterfahrungen der Frauen, stärken sie in ihrem Empowerment und beim Aufbau ihrer neuen Lebenspläne “Proyectos de Vida“.
Zum Projekt in Guatemala, siehe den folgenden link.
Förderung und Stärkung der Rechte von Kindern und Jugendlichen auf ein Leben mit Respekt und ohne Gewalt.
Ziel des Projekts ist die Veränderung von gesellschaftlichen Einstellungen und Werten zur Stärkung der Rechte von Kindern und Jugendlichen auf ein Leben mit Bildung, Respekt und ohne Gewalt.
Im Rahmen des Projekts werden 20 Workshops und Vorträge für rund 500 Schülerinnen und Schüler pro Jahr an verschiedenen Grund- und Sekundarschulen von Villanueva und Somotillo durchgeführt. Ziele sind die Sensibilisierung hinsichtlich Gewalterfahrungen, die Vermittlung ihrer Rechte, die Stärkung ihres Selbstbewusstsein und die Unterstützung ihrer persönliche Entwicklung.
Die ergänzende psychologische Betreuung soll dazu beitragen, die Gewalterfahrungen von Kindern und Jugendlichen zu überwinden und ihr Recht auf umfassende Gesundheit zu stärken.
Ein Bildungsprogramm für 120 Lehrerinnen und Lehrer an Grund- und Sekundarschulen pro Jahr dient deren fachlicher Weiterbildung über die Rechte von Kindern und Jugendlichen, der Gewaltprävention sowie der Begleitung der Schülerinnen und Schüler und der Durchsetzung von null Toleranz gegenüber allen Formen von Gewalt an der Schule.
Begleitende Workshops informieren und sensibilisieren 160 Mütter und Väter pro Jahr über die Rechte ihrer Töchter und Söhne auf ein Leben mit physischer, psychischer und sexueller Gesundheit sowie die Bedeutung einer verantwortlichen Erziehung ohne Gewalt.